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KKH rät: Pflegeheime vorher besichtigen
Pflegeeinrichtungen in ganz Deutschland werden vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung hinsichtlich ihrer Qualitätskriterien geprüft und benotet. Die Ergebnisse sind für jeden im Internet unter www.kkh.de/versicherte/a-z/pflegelotse einsehbar. »Das derzeitige Prüf- und Benotungssystem von ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen ist eine Orientierungshilfe, bildet die Realität aber leider nicht vollständig ab. Die KKH fordert deshalb seit langem, dass es dringend überarbeitet werden muss«, so Dietrich.
Betroffene, die auf der Suche nach einer geeigneten Pflegeeinrichtung sind, sollten die in Frage kommenden Anbieter aufsuchen, um sich ein persönliches Bild vor Ort zu machen. »Am besten sucht man die Heime zu verschiedenen Tageszeiten auf, um den Alltag mitzuerleben. Auch ein Gespräch mit anderen Heimbewohnern oder deren Angehörigen kann hilfreich sein«, rät Dietrich. Bei den Besuchsterminen sollte auf folgende Kriterien ein besonderes Augenmerk gelegt werden: Ist das Pflegepersonal freundlich und nimmt sich Zeit für die Bedürfnisse der Heimbewohner? Gibt es ein Pflege-Leitbild im Haus? Wie viele Betreuer versorgen wie viele Bewohner? Sind die Bewohner an der Organisation beteiligt (Heimbeirat)? Wird nach Qualitätsstandards (Dekubitus etc.) gepflegt? Ist das Personal für Patienten mit Demenz speziell geschult? Gibt es ein Konzept zur Sturzprophylaxe? Sind alle anfallenden Kosten in einer Preisliste aufgeschlüsselt und verständlich dargestellt?
In manchen Einrichtungen ist zudem ein Probewohnen möglich. Gerade wegen der oftmals langfristigen Bindung sollte die Entscheidung mit Sorgfalt getroffen werden. »Im Laufe der Zeit entsteht oft ein großes Vertrauensverhältnis zwischen Betroffenen, Angehörigen und Pflegepersonal. Dennoch sollte man auch später immer Dinge hinterfragen, die einem merkwürdig vorkommen«, ermutigt Dietrich zu einer Wachsamkeit. Offensichtliche Pflegemängel, nicht erbrachte Leistungen oder fehlende Hausbesuche im Bereich der ambulanten Pflege können einige Beispiele sein. Die Krankenkassen sind in kritischen Fällen Ansprechpartner für die Belange ihrer Versicherten und beraten die Betroffenen.
Von den mehr als 56.000 pflegebedürftigen Versicherten der KKH wird die überwiegende Mehrheit (72 Prozent) zu Hause betreut, 28 Prozent sind in einem Pflegeheim. Das ergab eine Versichertenauswertung aus dem Jahr 2014. Dabei liegt die häusliche Pflege laut Statistischem Bundesamt zu zwei Dritteln allein in den Händen von Angehörigen; der übrige Teil wird von ambulanten Pflegediensten ‒ teils oder komplett ‒ übernommen.
