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Gütersloh, »Ultimate Railroads«, »Hans im Glück« Verlag, Brands Spiele Check, Spielerezension von Hartmut BrandZoom Button

Foto: Hartmut Brand, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gütersloh, »Ultimate Railroads«, »Hans im Glück« Verlag, Brands Spiele Check, Spielerezension von Hartmut Brand

Gütersloh, »Ultimate Railroads«, »Hans im Glück« Verlag, Brands Spiele Check, Spielerezension von Hartmut Brand

Mit »Ultimate Railroads« hat der »Hans im Glück« Verlag eine Neuauflage in Form einer Bigbox des 2013 erschienenen Spiels »Russian Railroads«, das 2014 den deutschen Spielpreis gewonnen hat. Und die Bigbox hat ihren Namen wahrlich verdient, denn sie beinhaltet neben dem Grundspiel, allen bisherigen Erweiterungen und Promos auch eine neue Erweiterung mit dem Titel »Asian Railroads«.

Im Grundspiel »Russian Railroads« werden ein bis vier Spieler ab zwölf Jahren in einer Spielzeit von 90 bis 120 Minuten beauftragt, Eisenbahnstrecken in Sibirien aufzubauen. Wer dabei aber an einen Spielplan in Form eines Streckennetzplans und an Kärtchen in Form von Städten denkt, der liegt hier schon das erste Mal völlig falsch.

Vielmehr ist »Russion Railroads« ein typisches Worker-Placement-Spiel, bei dem wir verschiedene Aktionen ausführen, die uns zur Verfügung stehenden Arbeiter einsetzen und somit den Ausbau der Strecken vorantreiben. Dazu steht jedem Spieler ein Spielplan zur Verfügung auf dem drei lokalen Strecken verzeichnet sind und so entscheiden Gleisausbauten oder der Kauf von Lokomotiven darüber, wie wir uns gegen die Konkurrenz behaupten können. 

Ein Spiel endet nach sechs bzw. sieben Runden, was von der Spieleranzahl ist und am Ende gewinnt der Spieler mit den meisten Punkten. So weit, so gut. Wie sich aber die Punkteausbeute in den verschiedenen Runden entwickelt, ist schon enorm. Wir hatten es in mancher Spielerunde, dass ein Spieler, der anfangs noch schleppend ins Spiel kam, in den letzten Runden an uns vorbeizog. Und es macht Spaß, dass man nicht gleich zu Anfang das Gefühl hat, hoffnungslos abgeschlagen oder im wahrsten Sinne des Wortes abgekoppelt zu sein. Mit der Gewissheit, dass zum Ende hin ein wahre Punkteflut über die Spieler hineinbricht, kann man einen Rückstand in den ersten Runden locker wegstecken.

Es ist aber auch unfassbar motivierend, seine Strecken bestmöglich ausbauen und sie stetig steigern zu wollen. Das führt oft dazu, dass es trotz der Spielzeit selten bei einer Partie bleibt. Aktionen, die von einem Spieler ausgeführt wurden, können in dieser Runde von anderen nicht mehr genutzt werden. Trotzdem hat man zu keinem Zeitpunkt des Spiels das Gefühl, blockiert zu werden. Dafür die Palette der Möglichkeiten einfach zu breit gefächert.

Bestandteil der Erweiterung »German Railroads« sind wie bei jeder Erweiterung zunächst einmal neue Playerboards mit drei lokalen Strecken. Eine dieser Strecken ist die ab München, die sich an einem bestimmten Punkt teilt und man sich im Unterschied zum Grundspiel entscheiden muss, an welches Ziel die Strecke führt. Zudem sind die Strecken noch nicht komplett ausgebaut und die Spieler entscheiden selbst, wie diese Strecken ausgebaut werden. Für ist »German Railroads« aufgrund der sich so ergebenen Taktikmöglichkeiten die interessanteste Erweiterung.

Auch bei »American Railroads« kommen zunächst neue Playerboards mit lokalen Strecken ins Spiel, zudem gibt es eine abgewandelte Industrieleiste. Zwei der Gleisstrecken können auf diesem Playerboard miteinander verbunden werden, was Einfluss auf die persönliche Gewichtung der Gleichausbaukomponenten haben kann. 

»American Railroads« verfügt über ein Aktientableau und es sind mit Yellow Line und Blue Route vielleicht recht einfach gehaltene Namen, aber dieser Kampf um die Dividendenplättchen, die wiederum Boni nach sich ziehen, ist eine spannenden neue Komponente im Spiel.

»Asian Railroads« ist, wie schon weiter oben erwähnt, eine Erweiterung, die es nur in dieser Bigbox gibt. Auch hier kommen wieder neue lokale Gleisstrecken ins Spiel. Waren es in den #USA noch Geröllhaufen, die uns beim Ausbau unserer Gleisstrecken im Weg lagen, so sind es hier Baustellen, die unsere Arbeit beeinträchtigen. Bis zu einem bestimmten Punkt des Ausbaus läuft dieser ganz normal ab, will man dann weiterbauen, müssen die Baustellen zunächst einmal beseitigt werden. 

Die bisherigen Erweiterungen brachten neben den genannten Änderungen, einiges an neuem Spielmaterial mit sich, das sich aber stets immer in die Struktur des Grundspiels einfügte. »Asian Railroads« weicht davon ab, denn nun hat nicht jeder Spieler eine eigene Industrieleiste, viel mehr ist es so, dass nun alle Spieler auf einem gemeinsamen Industrietableau tätig werden. Und diese Variante, nun evtl. nicht nur die Arbeiter, sondern auch Zugwaggons in einem Zug nutzen zu können, stellt das Spiel in einer Breite auf, die die anderen Erweiterungen so nicht bieten, erfordert aber auch, dass man sich als Spieler schon sehr konzentrieren muss, seine Möglichkeiten im Auge zu behalten und effektiv zu nutzen. Aus meiner Sicht daher die anspruchsvollste Erweiterung.

Als wenn das alles nicht schon genug wäre, sind in dieser BigBox auch einige kleinere Erweiterungen vorhanden, die teilweise vorher schon als Promo erschienen und am Ende ergibt sich aus dieser Bigbox, deren Preis Leistung Verhältnis unfassbar gut ist, eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten.

Hartmut Brand, Escape Room News Center

@escaperoomnewscenter

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