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Gütersloh, Weihnachtsmarkt, lasst uns nicht drüber reden und den Weihnachtsmarkt Weihnachtsmarkt seinZoom Button

Weihnachtsmensch. Foto: Daniel Reche, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Gütersloh, Weihnachtsmarkt, lasst uns nicht drüber reden und den Weihnachtsmarkt Weihnachtsmarkt sein

#Gütersloh, #Weihnachtsmarkt, lasst uns nicht drüber reden und den Weihnachtsmarkt Weihnachtsmarkt sein

Gütersloh, 20. Februar 2023

Ganz grundsätzlich ist der Gütsler Weihnachtsmarkt überelaboriert – in Sachen Handhabung und Organisation, aber auch in Sachen Außendarstellung und Öffentliche Wahrnehmung. Man kann von »Überelaboration« und »Overthinking« sprechen. Das muss man sogar.

Wozu gibt es ein »Logo« und PR und Blabla, was sich vornehmlich in Geschwurbel und pseudopoetischem Geschwafel ergeht (»Mandelduft und Lichterglanz«)? Das weckt natürlich dann auch falsche Erwartungen. Nicht inhaltlich, aber formell (wenn man so will). Wenn viel erzählt wird (egal was) erwartet man natürlich auch wer weiß was (man weiß nicht genau, was … halt irgendetwas Besonderes oder Großartiges). Beim Apostelkirchenweihnachtsmarkt ist es eher umgekehrt. Kein großartiges Geschwafel – aber dafür wird das geboten, über das gar nicht geredet wird. Und das ist besser als umgekehrt.

Weihnachtsmärkte, die als sehr positiv und beliebt wahrgenommen werden, haben so etwas gar nicht nötig. »Wenn man den Gütersloher Weihnachtsmarkt einfach Weihnachtsmarkt sein lässt, dann löst sich das ganze vermeintliche ›Problem‹ in Luft auf. Auch die kritische, teils negative Öffentliche Wahrnehmung, besser ›The Public Mind‹. Kein gequältes besser machen wollen oder optimieren wollen … einfach machen, meinetwegen den Termin publizieren … that’s it«. Man kämpft sich sinnlos und erfolglos seit vielen Jahren daran ab und es ist jedes Jahr dieselbe Diskussion und im Großen und Ganzen der immer gleiche Markt.

Insofern ist es sehr albern, etwa das Bühnenprogramm so detailliert anzukündigen und so zu tun, als sei es wer weiß was … das sollte man gar nicht tun und das ist es auch nicht. Es ist prima, wenn dort beliebte Dinge stattfinden – lediglich vermisst man Björn van Andel mit seiner Wersiorgel. Dass auf dem Markt etwas stattfindet, weiß jeder … wer da ist hört zu, wer nicht, der nicht. Und wer es nicht weiß, wird es feststellen, wenn er hingeht.

Auf den Punkt gebracht: Der Gütersloher Weihnachtsmarkt will mehr sein, als er ist. Obwohl es in Wirklichkeit gar keinen Mangel gibt. Jedenfalls keinen, den man beseitigen könnte. Der Markt ist ganz schön und er wird auch gerne besucht. Den Berliner Platz kann man nicht zu einer gemütlichen, verwinkelten Altstadt à la Wiedenbrück umbauen (oder zum Alten Kirchplatz – das allein schon deshalb nicht, weil auf dem Berliner Platz mittig keine Kirche steht und weil die umliegenden Bauten keine pittoresken Fachwerkhäuser sind. Die Karstadtfassade ist nicht mit Schiefer verkleidet und klar erkennbar kein Fachwerk – dafür ist sie auch zu gerade). Oder zu einem großartigen Platz wie etwa in Leipzig. Das geht nun einmal nicht. Er wird »verschwurbelt« … zerredet … das sorgt für eine negative Wahrnehmung, ein negatives Image, falsche Erwartungen et cetera …

In Wahrheit ist der Gütsler Weihnachtsmarkt völlig in Ordnung und auch beliebt – er wird besucht. Jeder hat zwar das immer selbe zu kritisieren (»Fress- und Saufmarkt«, »Mehr Kunsthandwerk«), aber das ist alles Unsinn – zumal in der »Vereinshütte« ja Kunsthandwerkliches verkauft wird, und dass die jeweiligen Vereine nach dem Markt Millionäre waren, lässt sich nicht behaupten. Der Markt wird gerne besucht und man fühlt sich wohl, man geht gerne hin (vor allem natürlich zu Roggi, Vogi und Claudine … und zum Bratwurstand und zum Schwenkgrill). Lediglich wäre der kleine Raum vor der Bühne zu kritisieren und dass einige Durchgänge zwischen den Ständen recht eng sind. Das könnte etwas sinvoller geplant werden.

Das ist zum Weihnachtsmarkt das Plädoyer

Alle Zöpfe abschneiden. Einfach aufbauen, Feierabend. Die Prozesse sind seit vielen Jahren eingespielt (Akquisition der Standbetreiber, Aufbau, Planung). Kein Popanz. Nicht mehr drüber reden, nicht mehr schwurbeln und nicht mehr diskutieren. Auch nicht krampfhaft Ideen suchen. Wir brauchen keine »Ideen«. Zumal man Ideen niemals erzwingen kann. Im Gegenteil. Sie kommen, wenn sie kommen. Oder eben nicht. Er wird auch nicht »schlechtgeredet«, es wird schlechterdings über ihn schlecht geredet, Warum auch immer. Man sollte einfach realistisch oder in diesem Fall besser gar nicht reden. Keine Werbung, kein »Logo«, kein Blabla. Korrekt abwickeln und alles ist in Ordnung. Wenn die ewig selbe Pseudokritik nicht mehr stattfindet, fangen vielleicht immer mehr Gütsler an, den Weihnachtsmarkt nicht nur unbewusst, sondern auch bewusst zu mögen. Es soll nicht erzwungen werden, es soll nicht gewollt wirken – let it be. Etwaige Aufreger werden sich gegebenenfalls von selbst erledigen, oder auch nicht. Dann sind sie halt legitim. Früher einmal gab es eine gewisse Leichtigkeit, die leider verlorengegangen ist – durch Formalismus, Bürokratismus, Institutionalismus. Starke Worte, aber wie will man es sonst nennen? Es soll freilich nicht so sein, dass eine Einzelperson oder ein »Apparat« nach Gutsherrenart den Markt »regiert«. Das versteht sich.

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