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Was ist Homöopathie? Peter Brass, Heilpraktiker, Gütersloh

Gütersloh, März 2004

Das Wort hat fast jeder schon einmal gehört, aber was sich genau dahinter verbirgt, wissen die meisten noch nicht: #Homöopathie. Eine Heilkunde, sicher, aber ist die Homöopathie mit der #Naturheilkunde identisch? Wo liegen die grundsätzlichen Unterschiede zur #Schulmedizin? Vor circa 200 Jahren stieß der Arzt, Apotheker und Chemiker Samuel Hahnemann (1755 bis 1843) bei seiner Arbeit als Übersetzer auf die Ähnlichkeit der Krankheitsbilder von Malaria und einer Vergiftung durch Chinarinde. Er entdeckte, dass sich Malaria durch Chinarinde heilen ließ, als »Ähnliches mit Ähnlichem«.

Weiterhin betrachtet der #Homöopath (Heilpraktiker, #Arzt) nicht ein einzelnes Symptom eines Patienten oder gar nur ein Organ des Patienen, sondern die Gesamtheit aller Beschwerden eines kranken Menschen. Der Mensch wird in seiner Ganzheit wahrgenommen. Alle Beschwerden, körperliche, psychische und gestige werden vom klassischen Homöopathen ermittelt und zur Arzneimittelfindung herangezogen. In der Erstanamnese wird die gesamte Krankengeschichte und die Erkrankungen der Vorfahren (Eltern, Großeltern) aufgenommen. Die #Erstanamnese dauert in der Regel circa 2 Stunden.

»Als Beispiel betrachten Sie bitte den nachfolgenden akuten Krankheitsfall«: Eine Mutter kommt mit ihrer Tochter morgens in die Sprechstunde eines Arztes und berichtet, daß das vierjährige Mädchen seit einem Tag um 38,8 Grad Fieber hat. Das Mädchen klagt über Abgeschlagenheit, hat eine »laufende« Nase und einen bellenden Husten. Die klinische Untersuchung ergibt neben dem bellenden Husten einen geröteten Rachen und eine erhöhte Blutsenkung. Die Diagnose des Arztes lautet: akute fieberhafte Bronchitis. Er verordnet ein #Antibiotikum.

Fa die Beschwerden des Kindes sich jetzt innerhalb von 8 Monaten zum 3. Mal wiederholt hatten, entscheiden sich die Eltern, einen klassischen Homöopathen aufzusuchen. Das Mädchen wird nochmals körperlich untersucht und die Eltern können noch einige weitere Angaben zum Zustand des Kindes machen. Die Mutter sagt, daß ihre Tochter diesen Husten besonders nach Mitternacht hat und sie kaum Durst, trotz des Fiebers, verspürt. Sie trinkt auch nur in ganz kleinen Schlucken. Eine weitere Auffälligkeit ist, daß das Mädchen seit dem Fieber im Schlaf mit den Zähnen knirscht. Der Heilpraktiker (Homöopath) verordnete in diesem Fall Stramonium (Stechapfel) in einer angemessenen Potenz und als einmalige Gabe, worauf eine schnelle und sanfte Heilung erfolgte.

»Sie sehen an diesem kleinen Behandlungsbeispiel deutlich die unterschiedliche Vorgehensweise des Homöopathen im Vergleich zum Schulmediziner. Der Schulmediziner verordnet nach einer Diagnose, die er erstellt – der Homöopath verordnet grundsätzlich nach der Gesamtheit aller Symptome, die im Krankheitsfall auftreten. Dennoch ist das positive Zusammenwirken zwischen der Schulmedizin und der alternativen Medizin sehr wichtig.«

Die Kunst der klassischen Homöopathie ist es, das richtige Einzelmittel für jeden individuellen Krankheitsfall (Patienten) mit all seinen Besonderheiten zu finden. Hier besteht der Unterschied zu komplexhomöopathischen Arzneimitteln. Bei dieser Therapieform werden mehrere homöopathische Arzneimittel zu einem Präparat vermischt.

Erinnern wir uns aber an die Lehre des Begründers Hahnemann und seine allerersten grundlegenden Erkenntnisse: Nur ein einziger Wirkstoff wie die Chinarinde erzeugte bei gesunden Menschen Symptome ähnlich der Malaria, und eben nur mit dieser einzigen Substanz war der an Malaria Erkrankte zu behandeln und zu heilen.

Wenn verschiedene Wirkstoffe (komplexhomöopathische) Arzneimittel gemischt werden, ist damit nicht unbedingt das spezielle Arzneimittel gefunden, das eindeutig zu dem Patienten und seiner #Krankheit paßt. Der klassische Homöopath dagegen verordnet immer nur ein Arzneimittel, welches aus nur einer Substanz hergestellt wird. Dieses Mittel ist in seiner Arzneiwirkung dem Homöopathen durch Prüfung am Menschen und in den Arzneimittellehren festgehalten (Prüfung und klinische Bestätigung). Die Verordnung erfolgt immer nach dem »Ähnlichkeitsgesetz« (Similia similibus curentur) und nach der »Gesamtheit aller zum Krankheitsfall zugehörigen Symptome«. Nur dann wirkt ein Mittel homöopathisch, also heilend.

Leider werden immer häufiger Arzneien pflanzlicher oder mineralischer Art verordnet, die in einigen Fällen nur die Symptome unterdrücken. Einen besonderen Stellenwert haben hier Präparate die einer Art Modetrend unterliegen. Hier sollte der Patient genau hinschauen, was er verordnet bekommt. Einige davon sind nicht nur in ihrer Wirksamkeit zweifelhaft, sondern auch nicht immer frei von unerwünschten Nebenwirkungen.

Häufig werden aber auch die Wirkungen der klassischen Homöopathie bei der #Selbstmedikation unterschätzt. Aus diesem Grund gehört die Behandlung in die Hände eines gut ausgebildeten Homöopathen.

»Nehmen wir noch einen Rückblick auf den Begründer der Homöopathie, Samuel Hahnemann. Er war seiner Zeit weit voraus und hat nicht nur die Gesetzmässigkeiten der Homöopathie herausgefunden, sondern war ein überragender Diätetiker und Hygieniker. Er gab in dieser Beziehung ausgezeichnete, heute noch mustergültige Vorschriften über Vorbeugungsmaßregeln und Desinfektionen bei Infektionskrankheiten, über Hygiene in den Wohnungen und Städten, Krankenpflege, Wochenbett und Säuglingspflege. Dass er ein vortrefflicher Chemiker war, ist wohlbekannt.«

Die Homöopathie findet im Zusammenhang mit der Diskussion um alternative #Heilmethoden immer mehr Beachtung bei Medizinern, Physikern, #Chemikern, #Biologen und #Psychologen. #Wissenschaftler beschäftigen sich intensiv mit dem Phänomen der Heilkunde, die durch ihre Heilerfolge erstaunt und vor allem eine wachsende Zahl homöopathischer Patienten, die diese Therapie zu überzeugen vermag.

Gütersloh, »Das Erfolgsgeheimnis der Homöopathie«

»Das Erfolgsgeheimnis der Homöopathie« ist 2013 erschienen. Es hat einen anderen Ansatz als alle anderen: Über Jahre hinweg wurden sämtliche Argumente für und wider die Homöopathie gesammelt und werden in dem Buch teils sehr ausführlich besprochen und mit zahllosen Quellen untermauert. Mehr

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