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Picasso Museum Münster, Joan Miró trifft Antoni Tàpies, 30. September 2023 bis 21. Januar 2024Zoom Button

Foto: Christoph Steinweg, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Picasso Museum Münster, Joan Miró trifft Antoni Tàpies, 30. September 2023 bis 21. Januar 2024

Picasso Museum Münster, Joan Miró trifft Antoni Tàpies, 30. September 2023 bis 21. Januar 2024

  • Große Ausstellung im Münsteraner Picasso Museum feiert Geburtstage der katalanischen Künstler

Münster, 29. September 2023

Das #Kunstmuseum #Pablo #Picasso #Münster feiert mit der Ausstellung »Tàpies/Miró – Welt auf Papier« 2 große spanische Künstlerjubiläen. Anlässlich des 100. Geburtstages von Antoni Tàpies und des 130. Geburtstages von Joan Miró stellt die Schau rund 100 Lithografien, Radierungen, Holzschnitte und Aquatinten von zwei der bedeutendsten spanischen Künstler des 20. Jahrhunderts in einen spannungsreichen Dialog.

»Das spanische Dreigestirn der Moderne trifft sich in Gestalt von Tàpies – Miró und Picasso in Münster«, berichtet Museumsleiter Prof. Dr. Markus Müller. »Die drei Künstler erzeugen mit ihren Werken am Picassoplatz ein kulturelles Klima, das gefühlt wärmer ist als anderswo in Deutschland. Ihr Schaffen eint eine thematische Klammer – es ist einerseits das Bekenntnis zur kulturellen Prägung durch ihr Heimatland und andererseits der Anspruch, Vertreter der internationalen Avantgarde zu sein. Dieser Spagat ist von großer Aktualität.«

Joan Miró und Antoni Tàpies lernten sich 1948 kennen. Die Liebe zur katalanischen Heimat, zu ihrer Sprache, Dichtung und Kultur bildete die Grundlage ihrer langjährigen Freundschaft. In ihrem künstlerischen Werk zeigen sich wesentliche Anknüpfungspunkte und Parallelen. Beiden gemeinsam ist eine hermetische, zeichenhafte Kunst. Sie bevorzugten eine vieldeutige und geheimnisvolle Ausdrucksweise. Zuweilen kam es auch zu Kooperationen, auf künstlerischem wie auch – im faschistisch regierten Spanien – auf politischem Sektor. Während Mirós Werk eine emotional spielerische Note besitzt, präsentieren sich Arbeiten von Tàpies dunkler, verschlossener, auch abstrahierender. Tàpies kleidete das in die einfachen Worte: »Bei Miró geht es immer um das Außen, um Landschaft, um Kosmos. Bei mir hingegen um das Interieur.«

Der Titel der Ausstellung »Welt auf Papier« besitzt einen zweifachen Sinn: Einerseits verweist er auf den konkreten Wirklichkeitsbezug im Schaffen beider Künstler in Form von Gegenständen wie Zeitungsausschnitten, Kleidungs und Holzfundstücken. Andererseits thematisiert er den historischen Zeitbezug ihres Werks. Ihr Schaffen ist eng verbunden mit der Geschichte Spaniens von der Opposition gegen das #Franco #Regime bis in die Phase der #Demokratisierung hinein.

»Die Faszination der Ausstellung liegt im Erleben eines einzigartigen künstlerischen Dialogss, der es dem Besucher ermöglicht, einen Perspektivwechsel auf die Entwicklung der Bildsprachen der Nachkriegsavantgarden zu erlangen und mit Tàpies’ Augen die Radikalität Mirós und mit Miró die Bildpoesie von Tàpies neu zu entdecken«, erläutert der Kurator Alexander Gaude. Im Rahmen der Ausstellung trifft die Miró Sammlung des Kunstmuseum Pablo Picasso Münster auf die Werke Tàpies’ aus der Sammlung Großhaus, die zu den bedeutendsten Kollektionen des katalanischen Künstlers außerhalb Spaniens zählt.

Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft der spanischen Botschaft. Sie ist Teil der internationalen Feierlichkeiten des Jubiläumsjahres »Tàpies Lives/Living Tàpies«, das von der Fundació Tàpies Barcelona initiiert wurde. Neben dem Kunstmuseum Pablo Picasso Münster erinnern zahlreiche weitere europäische Museen wie das Museo Reina Sofia in #Madrid oder das #Bozar in #Brüssel an den Künstler Antoni Tápies. Die Ausstellung wird gefördert von den Sparkassen in Westfalen Lippe.

Mit Pinsel, Feder und Pferdestriegel, Picassos druckgrafische Experimente

Die Ausstellung »Tàpies/Miró Welt auf Papier« macht deutlich, wie virtuos und perfekt die beiden Künstler in der Beherrschung grafischer Techniken waren. Parallel dazu betrachtet die Schau »Mit #Pinsel, #Feder und #Pferdestriegel – Picassos druckgrafische Experimente« auch Picassos Werk unter dem Aspekt seiner grafischen Vielseitigkeit und Professionalität. Die kleinere Studioausstellung zeigt seinen Erfindungsreichtum anhand rund 50 grafischer Arbeiten aus der eigenen Sammlung, darunter Lithografien, Radierungen und Linolschnitte der 1940er bis 1960er Jahre.

»Picassos grafisches Gesamtwerk ist in seiner Qualität und technischen Vielfalt im 20. Jahrhundert einzigartig«, erläutert Ann Katrin Hahn, Kuratorin der Ausstellung. »Mit großer Neugierde und Experimentierfreudigkeit eignete er sich im Laufe seines Lebens die verschiedenen Drucktechniken an und lotete ihre Gestaltungsmöglichkeiten aus.« Er beherrschte den Tiefdruck (Radierung, Kaltnadel Radierung, Aquatinta) ebenso wie den Hochdruck (Holzschnitt, Linolschnitt) und Flachdruckverfahren wie die Lithografie und Monotypie. Picasso betrachtete die Druckgrafik als eigenständige Ausdrucksform, mit der sich Ergebnisse erzielen lassen, die in Malerei und Zeichnung nicht möglich sind.

Öffnungszeiten

Dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, geschlossene Feiertage 3. Oktober 2023, Heiligabend, 1. Weihnachtstag, Silvester und Neujahr (ab 13 Uhr geöffnet), öffentliche Führungen mittwochs 15 Uhr, samstags 15 Uhr und 16.30 Uhr, sonntags 11 Uhr und 15 Uhr,  Ausstellungsrundgang mit Kurator Alexander Gaude am Mittwoch, 11. Oktober 2023, 15 bis 16 Uhr, Anmeldung über den Ticketshop.

Katalog »Tàpies/Miró – Welt auf Papier«

Zur Ausstellung ist ein #Katalog an der Museumkasse und über den Onlineshop auf der Museumswebseite erhältlich. Auf mehr als 180 Seiten, mit über 140 Abbildungen, veranschaulicht der Band eine besondere Künstlerfreundschaft. Das Buch gibt Einblick in die künstlerischen Strategien der beiden Katalanen im experimentellen Umgang mit dem Medium Papier, erläutert ihr politisches Engagement in der Opposition gegen die Franco Diktatur und beschreibt ihr Ringen um eine katalanische Identität zwischen Tradition und Moderne. Zeitgenössische Fotos, in denen die Arbeit der beiden katalanischen Maler im Atelier erfahrbar wird, sowie die persönlichen Erinnerungen von Toni Tàpies an seinen Vater runden den Band ab. Mit Beiträgen von Barbara Catoir, Alexander Gaude, Markus Müller und Toni Tàpies, 183 Seiten, 147 Abbildungen, Kettler Verlag.

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