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Kreis Gütersloh: 29.500 Beschäftigte ohne Ausbildung, »Nachhol Ausbildung« als 2. ChanceZoom Button

Die 2. Chance nutzen: Den verpassten Berufsabschluss nachholen. Das geht auch, wenn man schon im Job ist. »Wer das macht, dem winkt ein höherer Lohn und eine bessere Perspektive im Betrieb und auf dem Arbeitsmarkt«, sagt die Gewerkschaft NGG. Jede »Nachhol Ausbildung« sei für den Chef außerdem eine Investition ins Betriebs Know how und wichtig im Kampf gegen den Fachkräftemangel. Foto: Nils Hillebrand, NGG, Informationen zu Creative Commons (CC) Lizenzen, für Pressemeldungen ist der Herausgeber verantwortlich, die Quelle ist der Herausgeber

Kreis Gütersloh: 29.500 Beschäftigte ohne Ausbildung, »Nachhol Ausbildung« als 2. Chance

Kreis Gütersloh: 29.500 Beschäftigte ohne Ausbildung, »Nachhol Ausbildung« als 2. Chance

  • Wer im Kreis Gütersloh ohne Berufsausbildung arbeitet, soll den Chef nach einer »Neustart Chance« fragen

Bielefeld, 7. Dezember 2023

Es geht um die 2. #Chance im Job – um die nachgeholte #Berufsausbildung. Die #Gewerkschaft #Nahrung #Genuss #Gaststätten (#NGG) hat Unternehmen im Kreis #Gütersloh aufgerufen, eine Fachkräfte Offensive in ihren Betrieben zu starten. »Eine Lösung liegt da besonders nah: Eine ›Neustart Chance‹ für die Beschäftigten, die keine Berufsausbildung haben. Um sie sollten sich Betriebe deutlich mehr kümmern. Immerhin gibt es im Kreis Gütersloh rund 29.500 sozialversicherungspflichtig Beschäftige ohne Berufsabschluss. Das sind gut 16 Prozent der Erwerbstätigen«, sagt Thorsten Kleile.

Der Geschäftsführer der NGG #Ostwestfalen #Lippe beruft sich dabei auf Angaben der Arbeitsagentur. Menschen ohne Ausbildung gezielt zu fördern, sei ein wichtiger Aspekt im Kampf gegen den Fachkräftemangel. »Ein schlechter #Schulabschluss, eine frühe #Schwangerschaft, Schwierigkeiten im alten Ausbildungsbetrieb oder in der Berufsschule – es gibt viele Gründe, warum Beschäftigte in jungen Jahren eine Ausbildung abgebrochen oder gar nicht erst begonnen haben. Es wäre aber falsch, sie als ›ewig Ungelernte‹ abzustempeln. Fair ist es, diesen Menschen eine 2. Chance zu geben. Erst recht, da in den meisten Branchen ohnehin Fachkräfte händeringend gesucht werden – in der #Lebensmittelindustrie genauso wie in #Hotels, #Restaurants oder #Bäckereien«, sagt Thorsten Kleile von der NGG Ostwestfalen Lippe.

Die Perspektive von Beschäftigten ohne Berufsausbildung sei ansonsten, ein Berufsleben lang als Hilfskraft bei schlechterer Bezahlung arbeiten zu müssen. NGG Geschäftsführer Thorsten Kleile ruft Beschäftigte ohne Berufsabschluss auf, das Thema »Nachhol Ausbildung« offensiv im Betrieb anzusprechen: »Wenn ein Chef sieht, dass jemand die Motivation hat, mehr aus sich zu machen und sich für das Unternehmen zu qualifizieren, kann er das kaum ablehnen.« Es sei allerdings wichtig, dass neben der Geschäftsführung auch die Belegschaft motivierte Beschäftigte unterstützt. »Ideal ist es, wenn es einen Betriebsrat gibt. Dann ist der nötige Rückenwind quasi garantiert«, so Kleile.

Außerdem fördere die Arbeitsagentur etliche Qualifizierungen. Die NGG Ostwestfalen Lippe rät Betriebsräten und Beschäftigten, aber auch den Geschäftsführungen von Unternehmen, sich über Angebote der Arbeitsagentur zu informieren. Für Unternehmen sei das besonders interessant. Denn Lehrgangskosten könnten teilweise oder sogar vollständig übernommen werden. Auch Zuschüsse zum Lohn, der bei einer Weiterbildung weitergezahlt werde, seien möglich. »Wichtig ist, dass einer im Betrieb die Fäden zusammenhält und alles koordiniert. Am besten der Betriebsrat«, sagt NGG Geschäftsführer Thorsten Kleile.

Im Kreis Gütersloh nutzen bereits Beschäftigte die Chance, sich für einen Berufsabschluss fitzumachen. Es seien jedoch zu wenige: So registrierte die Arbeitsagentur nach Angaben der NGG im ersten Halbjahr dieses Jahres lediglich 15 Qualifizierungen, an deren Ende ein Berufsabschluss steht. »Da ist wohl noch reichlich Luft nach oben«, sagt Thorsten Kleile. Das Nachholen einer Ausbildung und trotzdem »nebenbei weiterzuarbeiten«, das sei allerdings eine Herausforderung. In der Lebensmittelbranche lasse sich dies jedoch »relativ gut unter einen Hut bringen, denn hier gibt es oft saisonale Hochzeiten. Weiterbildungsmodule sollten dann möglichst in die Zeiten gelegt werden, in denen die Produktion nicht voll ausgelastet ist. Das gilt auch für die #Hotellerie oder #Gastronomie: Es gibt in der Regel immer Phasen, in denen nicht gerade Hochbetrieb herrscht«, so Thorsten Kleile.

Die Qualifizierung ungelernter Mitarbeiter sei eine Investition ins Betriebs Know how. Gleichzeitig sichere eine nachgeholte Ausbildung Beschäftigten aber auch einen höheren Lohn und vor allem eine bessere Perspektive im Berufsleben. »Wer eine Ausbildung in der Tasche hat, ist auf dem Arbeitsmarkt einfach gefragter«, sagt NGG Geschäftsführer Kleile.

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